Schließung der Geburtshilfe am DRK Krankenhaus Lichtenstein aus personellen Gründen vorläufig und bis auf Weiteres zum 31.12.2022
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
wir möchten Sie darüber informieren, dass die Geburtshilfe am DRK Krankenhaus Lichtenstein aufgrund fehlender personeller Kapazitäten ab Sonntag, den 01.01.2023 vorläufig und bis auf Weiteres geschlossen bleiben wird.
Diese Entwicklung bedauern wir sehr, doch ist diese Entscheidung zum Schutz unserer Patienten unumgänglich. Größte Anstrengungen und umfangreiche, auch international ausgerichtete Akquisebemühungen blieben in der schwierigen Arbeitsmarktsituation erfolglos. Die Geburtshilfe unter Einhaltung der notwendigen Qualitätsrichtlinien aufrecht zu erhalten und einen Dienstplan unter Berücksichtigung rechtlicher Erfordernisse aufzustellen, ist mit dem derzeit verfügbaren Personal nicht möglich.
So sehr der Erhalt der Geburtshilfe am DRK Krankenhaus Lichtenstein wünschenswert wäre, so klar ist auch, dass an erster Stelle die Patientensicherheit verbunden mit einer bestmöglichen Behandlungsqualität und die optimale Versorgung von Mutter und Kind stehen und zu jeder Zeit unbedingt gewährleistet sein muss. Wenn dies nicht sichergestellt werden kann, dann bleibt keine andere Möglichkeit, als den Betrieb vorläufig und bis auf Weiteres einzustellen.
Diese Entscheidung zur vorläufigen und bis auf Weiteres gültigen Schließung der Geburtshilfe wurde in gemeinsamer Abstimmung mit der Ärzteschaft auf Fachebene getroffen.
Allen Beteiligten ist sehr wohl bewusst, dass wir am Standort Lichtenstein seit vielen Jahren über eine sehr gute und in der Region anerkannte Geburtshilfe verfügen. Doch es kann nicht in Kauf genommen werden, dass diese durch eine potentiell ungenügende Patientensicherheit aufgrund des Personalmangels zu einer Schlechten wird.
Leider müssen wir feststellen, dass sich die emotional geführte Diskussion um die Kinderheilkunde des Krankenhauses Lichtenstein negativ auf die Geburtshilfe ausgewirkt hat. In der Folge konnte weder das Zukunftskonzept für die Kinderklinik umgesetzt noch die Personaldecke kurzfristig aufgestockt werden. Auch suchen sich werdende Eltern mittlerweile andere Geburtenkliniken, worauf die überdurchschnittlich gesunkene Geburtenanzahl in Lichtenstein hinweist.
Wie geht es weiter?
Die Rettungsstellen und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte werden über die Situation in Kenntnis
gesetzt, die zur Geburt angemeldeten Schwangeren persönlich informiert.
Alle werdenden Eltern, die sich für unsere Klinik entschieden haben, sind leider unmittelbar von der Situation betroffen. Von unserer Seite wurden alle Anstrengungen unternommen, um den Betrieb der geburtshilflichen Abteilung bis zum 31.12.2022 unverändert weiterzuführen.
Der Krankenhausstandort Lichtenstein verfügt aktuell bereits über ein großes Angebot ambulanter Leistungen für die umliegende Bevölkerung.
Unser Ziel ist es, dieses Leistungsspektrum weiter auszubauen, gemeinsam mit den vorhandenen stationären Strukturen die medizinische Versorgung der Region abzusichern und den Standort Lichtenstein als regionales Gesundheitszentrum langfristig zu sichern.
Der Bevölkerung in und um die Stadt Lichtenstein herum stehen neben der Geburtshilfe am DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein insgesamt fünf weitere Krankenhäuser mit geburtshilflichen Abteilungen
- im Landkreis Zwickau (Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Pleißentalklinik Werdau)
- dem Erzgebirgskreis (HELIOS-Klinikum Aue) und
- der Stadt Chemnitz (Klinikum Chemnitz)
im Umkreis von weniger als 30 km zur Verfügung.